Die Online-Shops sehen ja immer so verlockend aus; jedenfalls mir geht es so, dass ich oft hängen bleibe, auch wenn ich gar nichts kaufen will. Ich will bloss den schönen Shop anschauen. Wie erst schlägt das ein, wenn ich von den angepriesenen Produkten etwas brauche und kaufen will! Nun habe ich für eine meiner Kundinnen meinen ersten Shop erstellt.
Shops zum Hängenbleiben, leider nicht von mir, aber alle mit Jimdo erstellt.
Kurz: Der Aufwand ist riesig!
Die Daten aufnehmen ist dabei das eine - sie wollen schön fotografiert sein, gut beschrieben und im passenden Layout aamächelig (= Schweizerdeutsch für anmachend) präsentiert werden. Erstellen der Seite AGB, genaue Beschreibung der Zahlungsmöglichkeiten, des Versands und seiner Optionen - das alles gut ersichtlich und doch möglichst ästhetisch und verkaufsfördernd zu platzieren, gehört zur Arbeit des Shopbauers. Das ist eine schöne Arbeit. Natürlich je nach Produkteanzahl bereits ein rechter Aufwand.
Und für den Kunden erst recht:
Der Fotograf muss ausgesucht und bezahlbar sein (selten sind eigene Fotos für die Präsentation im online Shop gerade so der Hit).
Für die Zahlungsmöglichkeiten muss mit einem Abwicklungspartner (z.B. Postfinance) ein Vertrag abgeschlossen werden; der Vertrag kostet und man kann darin vereinbaren, wieviel von jedem Einkauf (fix oder/und als Prozentbetrag) an den Abwicklungspartner geht! Dafür kann die Postcard und PostFinance Card als Zahlungsmöglichkeit eingebunden werden.
Es braucht aber auch einen Vertrag mit einem Komplettanbieter für bargeldlose Zahlungslösungen, der die Zusammenarbeit mit den Kreditkartenanbietern wie Mastercard oder Visa regelt. Ein Vertrag, der kostet und festlegt, welchen Betrag man an den Kreditkartenanbieter pro Transaktion zu zahlen hat ...
Die Frage der Mehrwertsteuer wäre auch noch zu lösen; sobald Mehrwertsteuerpflicht besteht, kommt der Betrag im Übrigen auf den Transaktionsbetrag, was wiederum einen höheren Betrag an den Abwicklungspartner bewirkt.
Versandkosten und Porto? Natürlich auch zu versteuern (Erhöhung des Transaktionsbetrages). Und welchen Betrag muss man dafür einsetzen? Wäre ev. eine Pauschale angebracht? Auch das gilt es abzuklären und zu entscheiden.
So schrumpft denn die Marge so vor sich hin. Es folgt die Gratwanderung zwischen notwendiger Marge und abschreckenden Preisen. Man pendelt sich ein und geht davon aus, dass dafür eine bestimmte Anzahl Kunden online einen Kauf tätigen wird, und rechnet mit Umsatz.
So weit, so gut. Nun muss man den online Shop nur noch zum Fliegen bringen ...